Reflexion & Deep Work: Die geheimen Erfolgsfaktoren für mehr Fokus und (weibliche) Selbstbestimmung

In diesem Beitrag möchte ich den Fokus auf die Themen „Reflexion & Deep Work“ lenken, denn Female Empowerment bedeutet auch, bewusste Entscheidungen für die eigene (berufliche) Entwicklung zu treffen und sich aktiv für ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben einzusetzen. Eine besonders wirksame Eigenschaft zur Selbststärkung ist hierbei die eigene Reflexionsfähigkeit – denn wer sich bewusst mit den eigenen Erfahrungen auseinandersetzt, stärkt seine mentale Resilienz und fokussiert sich auf das, was wirklich zählt.

Memento Mori: Die Kraft der Vergänglichkeit nutzen

Eine der eindrucksvollsten Methoden, um das eigene Leben bewusster zu gestalten, ist es mit dem Memento Mori Kalender zu starten. Dieser Kalender visualisiert jede Lebenswoche als kleinen Punkt oder als Kästchen und wird hierdurch zu einer eindringlichen, visuellen Erinnerung daran, dass unsere Zeit begrenzt ist. Der Blick auf die (durchschnittlich!) verbleibenden Lebenswochen kann dabei helfen bewusst Prioritäten zu setzen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die eigene Zeit mit bedeutungsvollen Momenten zu füllen. 

Versteh mich nicht falsch, natürlich müssen wir auch Geld verdienen, den Haushalt schmeißen und ggf. sogar Care-Arbeit leisten, doch wenn wir es schaffen im Laufe des Tages wieder kleine Momente der Achtsamkeit zu schaffen, kann das in Gänze unsere Perspektive verändern und vielleicht sogar positiven Einfluss auf unsere Gewohnheiten nehmen.

Die 3-W-Methode – Reflexion in der Praxis

Da eine reine mentale Reflexion allein zumeist kein ausreichender Impuls ist, um wirklich nachhaltig etwas zu verändern, gilt es hier einen Schritt weiterzugehen, um die eigenen Gedanken zu sortieren und zu verschriftlichen. Um unsere Fortschritte festzuhalten und uns mental zu stärken, kann dabei die sogenannte „3-W-Methode“ helfen. Diese tägliche Reflexionsaufgabe gibt uns die Gelegenheiten, alle Erlebnisse, die uns täglich bewusst oder unbewusst beschäftigen im Rahmen von 3 einfachen Fragen niederzuschreiben und ihnen hierdurch die Macht über unser mentales Wohlbefinden zumindest teilweise zu entziehen.

Diese Fragen lauten:

  1. Was habe ich heute gelernt?
  2. Was hat mich herausgefordert?
  3. Wofür bin ich dankbar?

Die Beantwortung dieser Fragenstellungen hilft nicht nur dabei, den Tag bewusst abzuschließen, sondern auch langfristig eine positive Denkweise zu entwickeln und bewusster durchs Leben zu gehen.

Die fünf Säulen des Wohlstands für ein erfülltes Leben

Aus der täglichen Reflexion heraus, können wir nun im nächsten Schritt den Sprung in den Bereich der Entscheidungsfindung wagen und beide Bereiche natürlich miteinander verbinden. Laut Sahil Bloom, Autor des Buches „The 5 Types of Wealth“, ist echter Wohlstand nicht nur finanzieller Natur. Vielmehr basiert ein erfülltes Leben auf fünf Dimensionen, die eng mit unserer Lebenszeit und unseren Entscheidungen verknüpft sind:

  1. Zeitwohlstand – Die wertvollste Ressource ist unsere Zeit. Indem du klare Prioritäten setzt, gewinnst du mehr Kontrolle über dein Leben.
  2. Soziale Beziehungen – Enge Verbindungen zu inspirierenden Menschen fördern das persönliche Wachstum und das allgemeine Wohlbefinden.
  3. Mentale Gesundheit – Ein gesunder Geist und eine gesunde Seele sorgen für bessere Entscheidungsfähigkeit und mehr Lebensfreude. Journaling oder Meditation können helfen, emotionale Balance zu schaffen.
  4. Physische Gesundheit – Regelmäßige Bewegung und bewusste Ernährung sind essenziell, um mit Energie durch den Alltag zu gehen.
  5. Finanzieller Wohlstand – Geld ist ein Werkzeug, um mehr Freiheit für die Dinge, Erfahrungen und Menschen zu gewinnen, mit denen wir unsere Zeit verbringen wollen, aber es sollte niemals zu einem selbsterklärten Ziel avancieren.

Diese fünf Säulen lassen sich gezielt stärken – ein Weg, der durch bewusste Reflexion und fokussierte Arbeit möglich wird. Hierzu müssen wir uns zunächst darüber im Klaren sein, welche dieser „Wohlstands-Dimensionen“ möglicherweise noch im Mangel liegt und überhaupt gestärkt werden sollte. Selbstverständlich ist es hierbei nicht notwendig eine Balance in all seinen Lebensbereichen zu finden, denn das ist eine gedankliche Utopie, die uns gerne von Erfolgsgurus und Karriereberatern/Karriereberaterinnen erzählt wird, die jedoch zumeist den „Realitäts-Check“ nicht standhält und nur zu Stress führt. Stattdessen wäre die Empfehlung, sich einem Bereich zu widmen und auszuprobieren, inwieweit sich hier ein Spielraum ergibt, um diesen zur eigenen Zufriedenheit auszubauen.

Genau hier gehen wir den letzten Schritt, denn nun kommt Deep Work ins Spiel.

Deep Work: Der Gamechanger 

Ganz ehrlich: Sich im täglichen Trubel voller Ablenkungen und Multitasking auf wesentliche Aufgaben zu fokussieren, fällt uns sicher allen schwer. 

Doch wir wissen auch: Zielgerichtete Fortschritte entstehen dort, wo wir mit voller Aufmerksamkeit an einer Sache arbeiten. Deep Work ist eine Methode, um fokussierte, ungestörte Arbeitsphasen in den Alltag zu integrieren und dadurch produktiver, kreativer und resilienter zu werden. Gerade wir Frauen, die wir oftmals Karriere, Familie und eigene Projekte unter einen Hut bringen wollen, können hierbei durch diese Methode profitieren, denn sie lässt sich in verschiedenster Weise in unseren Alltag integrieren.

Wie Deep Work im Alltag funktionieren kann:

  1. Die Mönchs-Methode – Wer den Luxus hat, kann bei dieser Methode komplett abschalten und sich für mehrere Tage oder Wochen nur auf eine Aufgabe oder ein bestimmtes Thema konzentrieren. Ein klassisches Beispiel hierfür ist übrigens Bill Gates, der dies mindesten 1x jährlich für sich in Anspruch nimmt, um persönlich zu wachsen und sich literarisch in die Welt anderer großer Denker/Denkerinnen zu begeben. Ein anderes Beispiel ist wissenschaftliches Arbeiten oder auch Projekte, die oftmals über einen sehr langen Zeitraum die komplette Aufmerksamkeit verlangen.
  2. Block-Methode – Wer nicht mal so eben ein paar Wochen in einer einsamen Hütte Bücher lesen, und spannende Podcast hören kann, wird bei dieser Methode zumindest die Möglichkeit haben gezielte Deep-Work-Tage ohne Meetings oder Ablenkungen einzuplanen. Vielleicht hast du ja einen „Fokus-Freitag“ oder einen „Flow-Sonntag“, d.h. einen bestimmten Zeitraum in der Woche, in welchem du dich kurzzeitig dem Alltag entziehen und ohne Ablenkungen an deinen Themen arbeiten kannst. In vielen Unternehmen sind solche „Deep-Dive-Tage“ bereits gängige Praxis, um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben sich intensiv mit einer Herausforderung zu beschäftigen, ohne gleich den ganzen Betriebsablauf im Unternehmen dauerhaft zu unterbrechen. Beides läuft hier Hand in Hand.
  3. Gewohnheits-Methode – Jeden Tag feste Deep-Work-Zeiten einrichten, um kontinuierlich Fortschritte zu erzielen. Deine Konzentrationszeiten sind hierbei weder langfristige Projekte (= Mönchs-Methode), noch kurzzeitig angelegte flexiblen Phasen (Block-Methode), sondern tägliche Gewohnheiten, wie Essen, Schlafen, Sport, etc. und werden entsprechend auch im Kalender vermerkt. Hier geht es nicht um Wochen oder einen bestimmten Tag, sondern um die tägliche Implementierung deiner Konzentrationszeit in deinen Alltag. Diese Methode ist zugegebenermaßen nicht für alle umsetzbar und mit Vorsicht zu genießen. Vermeiden sollten sie vor allem die Personen, die bereits genügend To-Dos auf ihrer Liste haben und sich mit einer zusätzlichen täglichen Aufgabe nur unter Druck setzen würden. Die Block-Methode würde für diesen Personenkreis hierbei deutlich mehr Sinn ergeben, da sie nicht so viel Stress erzeugt. Für diejenigen, die jedoch die tägliche „Gewohnheits-Dosis“ lieben und sich hierdurch produktiver und ausgeglichener fühlen, ist es wiederum ideal und kann sogar durch einen täglichen „Tracker“ nachgehalten werden, um den Dopamin-kick zu nutzen beim „Abhacken“ einer erfolgreich erledigten Aufgabe.
  4. Gelegenheits-Methode – Kleine Zeitfenster im Alltag effektiv nutzen, um trotz vollem Kalender produktiv zu bleiben. Das ist die Methode für alle „Flexibilitäts-Queens“ unter uns. Kinder können krank werden, die Kita kann ausfallen, wir arbeiten in Schicht oder haben Pflegearbeit zu leisten. Um im täglichen Wahnsinn nicht völlig verrückt zu werden hilft diese Methode, um gelegentliche intensive Konzentrationsphasen zu planen, ohne dass diese Planung gleich in Frust übergeht, weil die äußeren Umstände uns zwingen zeitlich komplett umzudisponieren. Hierbei ist wichtig: Sollte der Termin im Kalender stehen, so ist es nicht schlimm, wenn er nicht eingehalten werden kann, doch er sollte höchstens um 1-2 Wochen verschoben und nie komplett gelöscht werden, denn wenn es zeitlich mal eng wird, sparen wir vor allem an uns selbst und unserer Entwicklungszeit und gerät der Termin einmal aus unserem Blickfeld, ist es schwer, im Kalender einen Zeit-Slot zu finden, welcher wieder passt, denn wir torpedieren uns hier zu schnell selbst und finden stets Aufgaben und Themen, die immer wichtiger erscheinen und irgendwann, spielt „Deep Work“ gar keine Rolle mehr.

Praktische Tipps für mehr Fokus & Resilienz

Um Deep Work und Reflexion wirklich in den Alltag zu integrieren, habe ich abschließend noch ein paar „Notfallstrategien“ für dich:

  • Reduziere Ablenkungen bewusst – Handy aus, Social Media sperren, Tür schließen (wenn Kind und Hunde es zulassen).
  • Nutze eine Einstiegsroutine – Musik, Tee oder ein bestimmter Arbeitsplatz signalisieren deinem Gehirn: Jetzt ist Fokuszeit!
  • Komm in Handlung – Nutze das Gelesene, um dir eine Methode auszusuchen, mit der du starten möchtest. Wir verharren viel zu lange im „Konsum“ von schlauen Tipps und spannenden Inhalten, dabei passiert die Magie erst dann, wenn wir in Bewegung kommen und umsetzen, was wir gelesen, gehört oder gesehen haben.

Dein Weg zu mehr Selbstbestimmung

Der Weltfrauentag ist nicht nur ein Anlass, um auf Erfolge zurückzublicken – er ist auch eine Einladung, in die eigene Kraft und Selbstwirksamkeit zu investieren, denn nicht umsonst bedeutet Female Empowerment „weibliche Selbstermächtigung“. Indem wir unsere Zeit bewusst gestalten, Reflexion in unseren Alltag integrieren und uns auf das konzentrieren, was wirklich für uns zählt, erschaffen wir ein für uns persönlich erfülltes und selbstbestimmtes Leben, in welchem wir selbst entscheiden, wie wir unsere Zeit auf dieser Erde gestalten wollen.

Die Frage, die sich also abschließend stellt ist: 

Welche Schritte wirst du als nächstes gehen, um gute Entscheidungen zu treffen, die eigene, mentale Resilienz und Entscheidungsfähigkeit zu stärken und/oder gezielte Konzentrationszeit zu nutzen, um dich persönlich/ beruflich weiterzuentwickeln?

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert