Im Coaching-Prozess werden oftmals die eigenen Denkweisen hinterfragt, Glaubenssätze entlarvt und Ängste intensiv wahrgenommen. Hierbei ist zunehmend festzustellen, dass Menschen mit einer positiven Grundeinstellung/einem positiven Mindset sehr viel leichter durch ein Business Coaching an Selbstbewusstsein gewinnen und ihre Ressourcen stärken können, da sie sich an beides nur „erinnern“ müssen. Sie besitzen eine Art Urvertrauen in sich und in andere und dies äußert sich in einer optimistischen Geisteshaltung.
Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass eine aktuelle Studie der Boston University School of Medicine (BUSM) in Kooperation mit dem National Center for PTSD am VA Boston Healthcare System und der Harvard T.H. Chan School of Public Health zeigt, dass Menschen mit einer optimistischen Lebenseinstellung auch länger leben.
Doch wie schafft man es, eine optimistische Grundhaltung innerhalb seines Alltags dauerhaft zu etablieren?
Die wesentlichen Komponenten für das richtige Mindset sind hierbei Dankbarkeit und Gelassenheit.
Schon der berühmte Schriftsteller Ernst Ferstl sagte:
„Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassens: Zulassen – Weglassen – Loslassen.“
Ernst Ferstl
Indem wir uns täglich daran erinnern, wofür wir dankbar sind, sei es in einem „Dankbarkeits-Tagebuch“ oder im stillen Gedankengang am Abend vor dem Zubettgehen, heilen wir schrittweise unsere Sehnsucht nach absoluter Erfüllung.
So verbessern Sie Ihr Mindset sofort
Mit diesen 10 hilfreichen Tipps erfahren Sie, wie Ihnen ein erfolgreicher Weg zu mehr Dankbarkeit, Gelassenheit und somit zu einer positiven Grundeinstellung gelingen kann:
1. Achtsamkeit für mehr Ruhe und Fokus
Es klingt wie ein Trendbegriff und doch kann es alles verändern. Wer in seinem Alltag achtsamer wird, „schult“ seinen Geist dankbarer und optimistischer zu werden. Wir nehmen dann Dinge wahr, die wir vorher nicht bemerkt hätten, so wie eine Blume, die am Bahnsteig wächst oder eine ältere Dame, die konzentriert über ihrer Handarbeit sitzt. Anstatt auf den Lärm und die gestressten Menschen um uns herum zu achten, schenken wir unsere Aufmerksamkeit Dingen und Menschen, die bis dahin unbemerkt blieben. Dadurch entziehen wir uns der negativen Energie und kommen innerlich zu mehr Ruhe. Wir genießen kleine Momente viel intensiver, da sie uns in einer immer schnelllebigeren Welt plötzlich so besonders erscheinen. Die Freude darüber, unseren Geist bewusst auf die Schönheit der Dinge richten zu können, verändert hierbei auf Dauer unsere Haltung und dadurch unsere Denkweise. Wir lächeln unaufgefordert, sind entspannt und sehen Möglichkeiten, die unserer Umgebung unsichtbar erscheinen. Dadurch erweitern wir zusätzlich unseren Fokus, welcher uns wiederum die Chance eröffnet, gezielter an unseren Wünschen und Visionen zu arbeiten. Hilfreich könnte hierbei sein, ein „Achtsamkeitstagebuch“ zu führen. So vergisst man in der ersten Phase nicht, gezielt nach wertvollen Momenten im Alltag Ausschau zu halten, zumindest so lange, bis man eine Verschriftlichung nicht mehr nötig hat, da man seine Gedanken bewusst fokussieren und zur Ruhe kommen kann.
2. Meditation – Die Reise ins Innere
Dieser Themenbereich ist schon Jahrhunderte alt und doch erst seit einigen Jahren in „Mode“ gekommen, sodass wir uns an seine Existenz zunächst gewöhnen müssen. Da wir zunehmend mit äußeren Einflüssen konfrontiert werden, fällt es uns immer schwerer, innerlich einen „Ort“ zu schaffen, der uns die Möglichkeit eines Rückzugs gibt. Eine Meditation ist wie eine intensive tägliche Achtsamkeitsübung. Es sind die Minuten, die einem selbst gehören, wo man sich an einem Ort befindet, den man nur selbst kennt und mit Gedanken konfrontiert ist, die einen ängstigen oder stärken können. Viele Geschäftsführer/innen nutzen die Meditation gezielt als Rückzug aus dem Alltag, als Vorbereitung und Stärkung auf einen intensiven Arbeitstag oder als Entspannungsübung, um am Abend mit einem klaren und gelassenen Geist schlafen zu können. Hierbei können ein Kurs oder eine gute App helfen. Wer keine geleitete Meditation befürwortet, kann diese natürlich auch allein durchführen, mit oder ohne entspannender Musik im Hintergrund. Wichtig ist hier die Beständigkeit. Ähnlich wie beim Leistungssport oder beispielsweise beim Lernen einer neuen Fremdsprache, ist es auch bei der Ausübung von Meditation wichtig, dass diese an Kontinuität gewinnt. Dies kann man dadurch erreichen, dass man die Meditation als festen „Termin“ in seinem Kalender vermerkt.
Kleiner Tipp: Am Besten gelingt die Meditation oftmals am Morgen, da die Gedanken hier noch frei vom „Ballast“ des Tages sind und Sie so auch nicht zu oft abschweifen.
3. Berührung und Beziehung
Eine nicht zu unterschätzende Begleiterscheinung der Digitalisierung ist die Entwicklung einer „Berührungslosen Gesellschaft“. Einige Phänomene scheinen hierbei besonders auffällig: Wir reichen einander die Hand, streng darauf achtend, dass diese Berührung eine gewisse Zeitspanne nicht überschreitet und eine „Höflichkeitsdistanz“ eingehalten wird. Im Zug wählen wir vorzugsweise einen Einzelplatz, in der Hoffnung, dass sich während der Fahrt niemand neben uns setzt. Im Supermarkt, wo Berührungen grundsätzlich unüblich sind, meiden wir an der Kasse gar den Blickkontakt, um schnell unseres Weges zu gehen. Der Mensch ist jedoch ein soziales Wesen und wie wichtig (positive!) Beziehungen sind, wird uns oftmals erst dann bewusst, wenn die Einsamkeit bereits eingetreten ist. Zugegebenermaßen ist die Übung im Bereich Berührung für Frauen um einiges leichter als für Männer, da sie oftmals unverfänglicher wirkt. Freundinnen berühren oft einander, sei es beim gemeinsamen Sprechen und Lachen, bei der Begrüßung und Verabschiedung oder auch, wenn sie einander Trost spenden. Dies hat natürlich etwas mit der Kindheit (und der innigen Verbindung zur Mutter) und mit den Rollenbildern und Konventionen zu tun, die in unserer Gesellschaft verbreitet sind. So ist das Äußern von Gefühlen durch Sprache oder Gestik in asiatischen Ländern beispielsweise um einiges zurückhaltender als vielleicht in Südamerika. Im Rahmen von interkulturellen Coachings- und Trainings wird entsprechend intensiv darüber gesprochen, wie sich einzelne Handlungen und Gesten in unterschiedlichen Kontexten interpretieren lassen. Worüber sich jedoch grundsätzlich alle Kulturwissenschaftler einig sind, ist die Tatsache, dass Berührungen und (positive) Beziehungen jeglicher Art, unser Urvertrauen stärken, unsere Resilienz fördern, unsere Abwehrkräfte (durch Ausschüttung von Endorphinen) aktivieren, uns den Umgang mit Ängsten erleichtern und innere Ressourcen in uns wecken.
Beziehungen und Berührungen zu fördern ist relativ einfach: Begrüßen sie demnächst Freunde oder Bekannte mit einer Berührung, geben Sie ihrem/ ihrer Partner/in vor dem Zubettgehen einen Kuss oder hören sie ihrem Gegenüber aktiv zu. Denn ebenso wie eine körperliche Berührung, ist auch die Berührung des Geistes unabdingbar für die menschliche Existenz und diese können wir durch aktives Zuhören fördern. Durch die Wertschätzung, die Gefühle und die aktiven Berührungen, die wir anderen gegenüber ausüben, stärken wir gleichzeitig uns selbst, wir werden gelassener und freuen und über jede geknüpfte Verbindung, die uns Mut und Energie verspricht. Kleiner Tipp: Vergessen sie hier auch nicht das eigene Gespür. Fahren sie mit den Füßen durch ihre Bettdecke und spüren sie einfach mal wie sich das anfühlt. Oder massieren sie sich mal selbst die Schläfen oder die Kopfpartie. Das eigene Gespür wiederzuentdecken, kann hierbei eine wundervolle Erfahrung sein.
4. Feste Routinen und Gewohnheiten
Es gibt Befürworter und Gegner der verschiedensten To-Do-Listen. Bei diesem Punkt geht es grundsätzlich darum, sich durch eine individuelle Tagesstruktur Sicherheit zu vermitteln. Natürlich sind auch Zeiten der Meditation, für ein ruhiges Mittagessen oder auch gezielte Pausen wichtig. Wer keine Routine hat, kann sich irgendwann im Verlauf des Tages „verlieren“ und ärgert sich am Ende vielleicht, viel gearbeitet, jedoch wenig geschafft zu haben. Ob digital oder analog, eine Struktur schafft Gelassenheit, da wir vielleicht nicht alles, aber zumindest die wichtigsten Tagespunkte kennen und so entspannter in den Tag starten können.
5. Reflexion des Konsumverhaltens
Hinterfragen Sie Ihr Konsumverhalten, sowohl digital, als auch analog. Indem wir ständig auf fremden Instagram-Profilen surfen, uns die neusten IKEA-Trends und Einrichtungsideen bei Pinterest anschauen oder unsere Facebook-Timeline auf der Suche nach dem scheinbar „perfekten“ Leben herunterscrollen, machen wir uns unbewusst immer unglücklicher. Natürlich ist eine absolute Askese kein anzustrebendes Ziel und Konsum muss pauschal auch nicht immer etwas Schlechtes sein. Wir erhalten auch neue DIY-Ideen, lesen spannende Artikel und lernen durch andere, weniger zu besitzen, weniger zu verschwenden und weniger zu müssen. Doch eine gesunde Reflexion unseres Konsumverhaltens ist unabdingbar, denn auf Dauer hilft sie uns positiver zu denken, dankbarer zu sein, für das was wir bereits besitzen und insgesamt gelassener mit uns und unserer Umgebung zu werden. Berücksichtigen Sie hierbei, dass mehr Besitz oftmals zu mehr Stress führt, denn die Güter wollen ja nicht nur angehäuft, sondern auch verteidigt werden. Ein gutes Beispiel ist hierfür ein Haus, welches uns faktisch eigentlich nicht gehört, sondern der Bank. Wir „verteidigen“ jedoch den Besitzanspruch, welchen wir auf dieses erheben, indem wir es der Bank schrittweise abkaufen. Sollte man sich in einer solchen Situation befinden, ist es entsprechend von Vorteil sich diese in Ruhe bewusst zu machen und sich eine entspannte Strategie zu überlegen, wie wir „Angst-Gedanken“ vermeiden können, denn sonst kann Konsum und der damit einhergehende Besitz nicht bereichernd sein, sondern zu einem Fluch werden. Zusätzlich ist eine gesunde Einstellung zum eigenen Konsumverhalten nicht nur förderlich für den eigenen Geisteszustand, sondern stärkt die Beziehungen zu anderen und letztlich (ganz simpel) auch unser eigenes Bankkonto.
6. Coaching für ein positives Mindset
Coaching kann eine hilfreiche Unterstützung im Prozess der eigenen Persönlichkeitsentwicklung sein. Durch Coaching können tiefsitzende Glaubenssätze aufgezeigt und verarbeitet werden, man kann einen eigenen (inneren) sicheren Ort schaffen, an welchen man sich bei stressigen Situationen zurückziehen kann oder man findet heraus, welche Faktoren einen besonders „triggern“, sodass der Umgang mit diesen erleichtert wird. Eine positive Geisteshaltung hat immer etwas mit persönlichem Wachstum zu tun. Entsprechend sollte ein Coaching nicht „als letzte Chance“ verstanden, sondern präventiv in Anspruch genommen werden, sobald man die Anzeichen (beispielsweise für eine Überlastung oder Orientierungslosigkeit) bemerkt.
Berücksichtigen Sie immer eines:
Der wertvollste Schritt, ist der Schritt zu sich selbst – Ein Coach kann Ihnen dabei helfen, diesen zu gehen.
Kinga Bartczak
7. Sport
Wenn man seinen Kopf frei bekommen möchte, geht das hierrüber am Besten und durch das verbesserte Körpergefühl verändert sich auch die eigenen Selbstwahrnehmung und wir werden auch entspannter. Hierbei wird jedoch kein Zusammenhang insinuiert, welcher darauf schließen lässt, dass schlanke und sportliche Menschen gelassen, dankbar und optimistisch sind und anderen dies verwehrt bleibt. Gegensätzlich lassen sich hier sogar ein überhöhter Ehrgeiz und ein unrealistisches Körperbild als Gegenargumente anführen, was beides wieder zu Druck und Stress führt. Mit gesunder Bewegung ist lediglich das Streben nach dem sogenannten „flow“ gemeint, welcher es einem ermöglicht, völlig im „hier und jetzt“ aufzugehen und für einen Augenblick in völliger Entspannung (sozusagen Entspannung durch Anspannung) aufzugehen, ohne gleich an seine völlige Belastungsgrenze gehen zu müssen. Ob beim Yoga oder Joggen spielt keine Rolle. Wichtig ist auch hier eine feste Terminierung, denn einen Termin sollte man nicht absagen und wenn doch, dann wird dieser geplant nachgeholt. Bei diesem Punkt sollte es keinen Druck geben, manchmal muss man auch zunächst seinen Glaubenssatz loslassen, dass Sport ein notwendiges Übel ist, dem man sich ergeben muss. Im Rahmen eines Einzelcoachings lässt sich an solchen Glaubenssätzen sehr gut arbeiten und man startet mit einem positiveren und entspannteren Mindset, welches einem vielleicht sogar die Freude an der Bewegung eröffnet.
8. Die Bedeutsamkeit von Problemen
„Auch dieser Tag geht vorbei“ – Manchmal hilft es zu wissen, dass man nur ein kleiner Teil des Universums ist und entsprechend auch nicht die Last der ganzen Welt auf den eigenen Schultern ruht. Oftmals machen wir uns sehr viele Gedanken über Dinge, über die wir ein Jahr später vielleicht nur noch müde lächelnd den Kopf schütteln. Gut ist es, sich in solchen Situationen immer vor Augen zu führen, dass wir ein Teil eines Ganzen sind und wir uns entsprechend auch Fehler und Fehlentscheidungen erlauben können und diese sogar treffen müssen, um an unseren Erfahrungen zu wachsen (Lesen Sie auch hierzu meinen Beitrag: „Scheitere dich zum Erfolg – Wie wir Misserfolge gezielt für uns nutzen können„). Es ist doch viel entspannter zu wissen, dass eine scheinbare Katastrophe vielleicht am nächsten Tag auch noch da ist, man jedoch über Nacht die resilienten Kräfte mobilisieren konnte, die uns einen guten Umgang mit dieser erlauben. Durchatmen und auch mal eine Nacht drüber schlafen, ist also in den meisten Fällen nicht nur ein hilfreicher Tipp, sondern ein unumgänglicher Trick, um sich schrittweise Gelassenheit anzutrainieren. Zusätzlich hilft es, die eigene Situation durch Dritte einschätzen zu lassen, diese haben meist einen neutralen und sachlichen Blick und können entsprechend mit weniger Emotionen an gewissen Sachverhalte rangehen.
9. Der Mythos der absoluten Gelassenheit
Es gibt keine absolute Gelassenheit, denn diese könnte automatisch in Gleichgültigkeit münden. Es ist also nicht schlimm, wenn der bellende Hund einen gerade aufregt, während man mit dem Stapel Dokumente in der einen und dem Staubsauger in der anderen Hand versucht, das Kind davon abzuhalten, die Klobürste als Mikrofon zu benutzen. Es ist also völlig in Ordnung, gezielt nach Momenten der Entspannung Ausschau zu halten. Sich jedoch krampfhaft auf diese zu fokussieren und ja nicht „unentspannt“ auszusehen, ist in der Regel nicht notwendig, denn auch Wut, Frustration und Mangel sind wichtige Lehrmeister/-innen für uns, die Wachstum ermöglichen.
10. Kommen Sie in Handlung
Jetzt haben Sie diesen Artikel mit den dazugehörigen Mindset-Tipps gelesen und machen sich Ihre Gedanken über die nächsten Schritte.
Meine Empfehlung: Schreiben Sie sich die nächsten Handlungsschritte auf, denn alles was Sie nicht zu Papier bringen, sind lediglich Wünsche und keine Ziele. Wenn es Ihnen wichtig ist, dauerhaft eine positive Lebenseinstellung zu entwickeln, so geht dies nur, indem Sie das ganze (schriftlich) manifestieren und im Anschluss in die Handlung kommen. Am Besten Sie nehmen sich einen oder zwei der Tipps und versuchen probeweise, diese für zwei Wochen umzusetzen. Seien Sie nicht frustriert, wenn es mal nicht so klappt, wie Sie sich das wünschen. Oft schweifen unsere Gedanken ab, wir müssen dringenden Verpflichtungen nachgehen oder das Leben „ruft“ uns auf andere Art und Weise auf den Boden der Realität zurück. Wichtig ist auch hier: Kommen Sie zurück zur Beständigkeit, auch wenn es mehrere Anläufe braucht, denn Optimismus, Gelassenheit und Dankbarkeit sind zwar leicht zu trainieren, entpuppen sich jedoch als eine lebenslange Aufgabe – Der Lohn ist jedoch von unschätzbarem Wert.
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